ambulante und stationäre Operationen
Belegärzte im Maria-Hilf-Krankenhaus Bergheim
Durch neue Behandlungsansätze können Schnarcher von ihrem Leiden befreit werden. Ein kurzer ambulanter Eingriff hilft vor allem auch den Lebenspartnern. Sie profitieren von der neuen Ruhe im Schlafzimmer, denn Schnarchgeräusche können den Lärm eines Rasenmähers übertreffen.
Schnarchgeräusche entstehen am häufigsten durch Schwingungen des erschlafften weichen Gaumens, aber auch durch schwingende Einziehungen der Rachenwände und des Zungengrundes. Das Schnarchen ohne Auswirkungen auf die Gesundheit wird als habituelles Schnarchen bezeichnet. Durch den wiederholten Verschluss der oberen Atemwege kann es zu einer Störung in der Sauerstoffversorgung kommen. Dieses sogenannte Schlafapnoesyndrom (SAS) ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Ergeben sich Hinweise auf eine SAS, ist eine ambulante oder stationäre Untersuchung im Schlaflabor notwendig.
Mit genauer Befragung können wir das Risikoprofil einschätzen. Endoskopische Untersuchungen decken Strömungshindernisse im Bereich der oberen Atemwege auf. So können Verbiegungen der Nasenscheidewand bis hin zum Schiefstand der äußeren Nase, Schwellungen der Nasenmuscheln, vergrößerte Mandeln, ein zu schlaffer Gaumenbogen oder ein zu stark aufgetriebener Zungengrund die Atemwege einengen. Zunächst wird die eingeschränkte Nasenatmung verbessert. Nach der Optimierung der Nasenatmung werden die Strukturen angegangen, die Schnarchgeräusche verursachen.
Schlaffes Gewebe zu straffen oder verdicktes Gewebe schrumpfen zu lassen, ist ein Ziel einer modernen Methode, der bipolaren radiofrequenzinduzierten Thermotherapie (RFITT). Hierbei wird in örtlicher Betäubung das zu behandelnde Gewebe mit einer feinen Sonde punktiert. Die Sonde wird mit radiofrequenter Energie aktiviert und kann fein dosiert und gezielt das Schrumpfen des Gewebes einleiten. Im Gegensatz zu anderen Methoden werden die Schleimhäute weitestgehend geschont.
Die aufgetriebenen, die Atemwege einengenden Nasenmuscheln können verkleinert werden. Auch am Gaumen und am Zungengrund, steht mit der RFITT-Behandlung eine schonende Methode zur Verfügung, um das geschwollene oder schlaffe Gewebe zu schrumpfen und zu straffen. Eingriffe am Gaumen können wenn nötig nach 6 Wochen wiederholt werden. Hängt der Gaumenbogen zu tief, oder ist das Zäpfchen zu lang für die Behandlung mit RFITT, muss das Gewebe abgetragen werden. Diese Operationen werden in örtlicher Betäubung, aber auf Wunsch auch in Kurznarkose ambulant durchgeführt. Schmerzen nach dem Eingriff, bedingt durch die Wundflächen am Gaumen, werden gut mit Medikamenten behandelt.
Schnarcher können aber auch selbst zu einer Linderung dieses Leidens beitragen: zu regelmäßigen Zeiten zu Bett gehen, mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen, üppige Mahlzeiten und Alkohol zu später Stunde meiden. Übergewicht begünstigt das Schnarchen. Abnehmen tut also nicht nur der Figur gut.